Blick auf ein Produkt in einer der REINTJES Produktionshallen am Standort in Hameln.

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    „Mit einem 3-D-Drucker sparen wir Material und tun etwas für das Klima!“

    Steigende Energiekosten, ein hoher Materialbedarf und störanfällige internationale Lieferketten: Der Bau von Schiffsgetrieben kostet viel Zeit und Geld. Gibt es da vielleicht auch Fertigungsalternativen, die Ressourcen und Geldbeutel schonen?

    Vor dieser Frage steht auch die REINTJES GmbH. Und die Experten für maritime Getriebe aus Hameln haben eine langfristige Lösung entwickelt. Worum es sich dabei handelt, erklärt Klaus Deleroi, Geschäftsführer von REINTJES.

    Herr Deleroi, Ihre Branche steht – wie die gesamte Wirtschaft – in den kommenden Jahren vor gewaltigen Herausforderungen. Und ausgerechnet in dieser Phase präsentieren Sie eine Lösung mit Zukunftspotenzial.

    Das ist richtig. Gemeinsam mit einigen Partnern haben wir im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Forschungsprojekts einen 3-D-Drucker im Großformat entwickelt. Das Projekt hat mehr als vier Jahre gedauert, alleine unser Kostenanteil lag bei rund 450.000 Euro. In einer unserer Werkhallen haben wir jetzt tatsächlich einen riesigen – und vor allem funktionierenden – 3-D-Drucker stehen. Viereinhalb mal drei mal eineinhalb Meter misst der Bauraum. Das ist gewaltig und wirklich beeindruckend!

    Sie sagen, der Drucker ist funktionstüchtig. Läuft er also schon dauerhaft und produziert Teile für REINTJES?

    Nein. Wir dürften das Gerät auch gar nicht in unsere Produktionsabläufe integrieren, weil es eben ein Forschungsobjekt ist und deshalb nur zu Forschungszwecken genutzt werden darf. Und es gibt noch weiteren Entwicklungsbedarf, bevor die so hergestellten Teile überhaupt marktreif wären. Deshalb arbeiten wir gerade an einem Folgeprojekt.

    Das klingt eher nach einer langfristigen Lösung. Von welchem Zeitraum sprechen wir?

    Mit Sicherheit kann ich das nicht sagen, sondern nur schätzen. Vielleicht können wir in zehn Jahren mit einem solchen 3-D-Drucker unsere Produktionsabläufe ergänzen und optimieren.

    In welchen Bereichen könnten Sie einen 3-D-Drucker denn überhaupt einsetzen?

    Der 3-D-Druck besitzt vor allem für Sonderanfertigungen großes Potenzial. Da reden wir von individuellen Gehäusen für Schiffsgetriebe. Durch den 3-D-Druck könnten wir dem großen Materialbedarf entgegenwirken, sparen also Kosten und senken auch noch den Energiebedarf drastisch. Gleichzeitig sind wir nicht mehr abhängig von Materiallieferungen, die teilweise viele Monate dauern. In der Serienfertigung bringt uns ein solches Gerät nach jetzigem Stand aber nichts.

    Haben Sie auch ein paar Zahlen bezogen auf die tatsächlichen Einsparungen für uns?

    Anfang 2023 haben wir beispielhaft ein Getriebegehäuseteil mit dem 3-D-Drucker hergestellt. Im Vergleich zum herkömmlichen Produktionsverfahren konnten wir das Gewicht um rund 36 Prozent reduzieren. Zudem betrug die Energieersparnis 41 Prozent.

    Weshalb hat sich REINTJES denn überhaupt mit so großem Einsatz in die Entwicklung eines 3-D-Druckers eingebracht?

    Das hat zwei Gründe: einen emotionalen und einen ganz pragmatischen. Der emotionale war, dass ich 2015, als ich gerade bei REINTJES angefangen hatte, bei einer Veranstaltung einen kleinen 3-D-Drucker präsentiert und etwas darüber erzählt habe. Zu Gast war damals auch der heutige niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies. Und der hat mir gesagt, dass ich größer denken müsse. Das hat mich angespornt und das habe ich mir zu Herzen genommen. Der pragmatische Teil der Geschichte ist: Mit einem so großen 3-D-Drucker sparen wir Material – und damit auch Geld – und machen uns unabhängiger von Lieferanten. Und wir verbrauchen weniger Energie. Das ist nachhaltig und wir tun so auch etwas für das Klima.

    Infokasten: zur Person

    Klaus Deleroi (Jahrgang 1969) hat Schiffsmaschinenbau an der Technischen Universität Delft (Niederlande) studiert und ist seit 2015 Geschäftsführer der REINTJES GmbH mit Sitz im niedersächsischen Hameln. Zuvor war er in verschiedenen Positionen unter anderem bei MTU Friedrichshafen (ab 1996) und MAN Diesel (seit Mitte 2008) tätig.

    Klaus Deleroi spricht während einer Infotagung zum 3-D-Druck bei REINTJES.